In der aufstrebenden, jungen Bundesrepublik gelang es Friedrich Hilterhaus zunehmend, mit seinem Unternehmen Fuß zu fassen. Es begann mit Aufträgen, die andere für kaum möglich hielten, die er aber mit viel Hartnäckigkeit und Glück ermöglichen konnte. Damals gab es noch kein Google und Internet, Dinge aufzutreiben oder produzieren zu lassen, war kompliziert. So erinnert er sich heute noch mit Freude daran, wie es ihm gelang, ein Werkstück in kürzester Zeit herstellen zu lassen, obwohl der Zulieferer voll ausgelastet war. "Man muss manchmal nicht durch den Haupteingang gehen, sondern sollte den Nebeneingang nutzen" erinnert sich Friedrich Hilterhaus. "Dort kommt man zu den Menschen, die etwas möglich machen können." Er meint damit den Meister, der im Betrieb die Dinge in der Hand hatte. Bei der überlasteten und bürokratischen Verwaltung wäre er wohl abgewiesen worden. Auch half ihm das Talent, einen Draht zu Menschen zu haben, mit Bescheidenheit und Zuverlässigkeit.
So gelang ihm der eine oder andere Handelsvertrag und sein Unternehmen kam rasch voran. Er erarbeitete sich Schritt für Schritt das Vertrauen von wichtigen Partnern in der Industrie. Nach einiger Zeit zog die Familie Hilterhaus wieder zurück nach Ansbach. Zum einen kam Gerti Hilterhaus aus Ansbach und ihr Elternhaus in Schalkhausen stand. Zum anderen erkannte Friedrich Hilterhaus auf einer Karte, welchen strategischen Wert Ansbach für seine Firma darstellte. Da sein Unternehmen immer größer wurde, holte er sich 1978 einen Geschäftspartner mit ins Boot und die Firma wurde in Trost + Hilterhaus GmbH umbenannt.
Ende der achtziger Jahre kauften die beiden aus der Konkursmasse eines großen Unternehmens die Produktion von Klemmplatten und gründeten die Firma MTH Befestigungstechnik GmbH. Dort ist er bis heute aktiv.
Gerti Hilterhaus konnte sich mit dem Wachstum der Firmen wieder ihrer größten Leidenschaft, der Musik widmen. Sie arbeitete knapp 25 Jahre als Musikpädagogin am Gymnasium Carolinum, gab Klavierunterricht und kümmerte sich weiterhin rührend um ihre Kinder. Als Duo veranstaltete Gerti Hilterhaus mit einer ihrer engsten Freundinnen musikalische Vorführungen, bei denen sie ihre Zuhörer mit Klavier und Gesang und der typischen Wiener Kaffeehaus-Musik begeisterten. Sie entdeckte ihre Liebe zum Kaffee und hielt Vorträge über Komponisten, Wiener Melange und den Wiener Kaffeehäusern mit ihrer Musik. 1998 verkaufte Friedrich Hilterhaus, zusammen mit seinem Geschäftspartner Helmut Trost, die gemeinsame Firma an einen finnischen Konzern.